Sport ist seine Therapie!

Bei den Paralympics 2024 in Paris geht Abel Aber in der Disziplin „Kanu-Sprint“ an den Start. Er zählt zu den erfolgreichsten Para-Sportlern Frankreichs. Michael Blatt vom Verlag Orthopädie-Technik nutzte die Thematik, um ein Interview mit Abel zu führen. Hier berichtet der infolge eines Motorroller-Unfalls einseitig oberschenkelamputierte Franzose von seinen sportlichen Zielen und wie sein Orthopädietechniker ihm einst dabei half, sein Trauma zu verarbeiten.

Jedes Jahr wird der Monat April zum Limb Loss and Limb Difference Awareness Month. Weltweit werden Menschen mit Gliedmaßenverlust und Gliedmaßendefekt in den Mittelpunkt gestellt und gewürdigt. Auch Abel ist ein Mutmacher und Vorbild für Menschen mit und ohne Behinderung. Wir freuen uns sehr, dass uns Abel bei der kommenden OTWorld Leipzig vom 14.-17. Mai 2024 am PROTEOR Stand B20/C21 in Halle 1 als Ambassador vor Ort tatkräftig unterstützen wird.

Am 28. August beginnen in Paris die Paralympics 2024 – für alle Teilnehmer ein besonderes Ereignis, insbesondere für die Athleten des Gastgeberlandes Frankreich. Zu ihnen gehört auch Abel Aber, der davon träumt, in der Disziplin „Kanu-Sprint“ die Goldmedaille zu gewinnen.

OT: Wann und warum kam es bei Ihnen zur einseitigen Oberschenkelamputation?

Abel Aber: Das war 2003, als ich 17 Jahre alt war. Die Amputation war die Folge eines Unfalls mit einem Motorroller.

OT: Wie sah nach der notwendigen Operation Ihre weitere orthopädietechnische Behandlung aus?

Aber: Die Behandlung war sehr kompliziert, denn zunächst war ich nicht bereit, wieder auf die Beine zu kommen. Ich bin nicht in ein Rehabilitationszentrum gegangen und zwei Jahre lang war ich erstmal nur auf Krücken unterwegs. Psychisch ging es mir überhaupt nicht gut, und es fiel mir sehr schwer, meine Amputation zu akzeptieren.

OT: Was ist dann passiert?

Aber: Eines Tages erzählte mir ein Freund vom Boxen. Aber auf einem Bein war das natürlich kompliziert, also versuchte ich mithilfe einer Prothese wieder auf zwei Beine zu kommen. Ich lernte meinen Orthopädietechniker kennen, mit dem ich mich gut verstand. Erstmal habe ich meine Lebenssituation weiterhin nur schwer akzeptieren können, aber mein Orthopädietechniker verstand mich sehr gut und konnte sich auf meinen psychischen Zustand einstellen. Schritt für Schritt begann ich, das Tragen einer Prothese zu akzeptieren.